In der Lensli Academy informieren wir Sie regelmäßig über praktische Situationen, die uns in der Branche begegnen, wir sprechen über Erkenntnisse aus der Praxis, geben Ihnen Anbautipps und teilen unser Wissen über weitere interessante Substratthemen.

Akademie – Stickstofffixierung

Durch den zunehmenden Einsatz anderer Rohstoffe als Torf kommt es im Anbau immer häufiger zu einer Stickstofffixierung, auch Stickstoffimmobilisierung oder Stickstofffixierung genannt. An der Pflanze ist dies oft an einer helleren Blattfärbung und einem verminderten Wachstum zu erkennen. Dies spiegelt sich oft unmissverständlich in Analysen wider.

Viele Rohstoffe entziehen der Nährlösung (vorübergehend) Stickstoff. Denken Sie zum Beispiel an Holzfasern, Rindenprodukte und den Basic BioMix. Doch bevor wir näher darauf eingehen, stellen wir zunächst die Frage:

Warum ist ausreichend verfügbarer Stickstoff für die Pflanze so wichtig?

Stickstoff ist ein wesentliches Element für das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen. Es ist Bestandteil von Proteinen, Enzymen, Chlorophyll und DNA. Pflanzen können Stickstoff in Form von Nitrat (NO3-) oder Ammonium (NH4+) aus dem Substrat aufnehmen. Das Substrat kann Stickstoff aus organischen oder anorganischen Quellen enthalten.

Wussten Sie, dass nicht weniger als 70 % des verfügbaren Stickstoffs im Chlorophyll der Pflanze eingebaut sind?

Unter Stickstofffixierung versteht man den Prozess, bei dem Stickstoff von einer verfügbaren Form (Nitrat oder Ammonium) in eine nicht verfügbare Form (organisch gebundener Stickstoff) umgewandelt wird. Dieser Prozess kann durch im Substrat lebende Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze erfolgen. Sie nutzen Stickstoff als Nährstoffquelle für ihr eigenes Wachstum und ihren Stoffwechsel.
Die Stickstofffixierung kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Substrat und die Pflanze haben. Einerseits kann es zur Verbesserung der organischen Substanz und der Struktur des Substrats sowie zur Unterdrückung von Krankheitserregern beitragen. Andererseits kann es zu einem Mangel an Stickstoff für die Pflanze kommen, wodurch Wachstum und Qualität beeinträchtigt werden.

Das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Stickstofffixierung hängen von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Die Zusammensetzung und der Feuchtigkeitsgehalt des Substrats;
  • Die Menge und Form des zugesetzten Stickstoffs;
  • Die Temperatur und der pH-Wert des Substrats;
  • Die Aktivität und Vielfalt der Mikroorganismen;
  • Alter und Herkunft der Rohstoffe.

Als Züchter können Sie dem entgegenwirken, indem Sie eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel:

  • Auswahl eines geeigneten Substrats, das den Anforderungen an Wasser- und Lufthaushalt, Nährstoffe und pH-Wert entspricht;
  • Regelmäßige Überprüfung und Analyse des Substrats auf Stickstoffgehalt und andere Parameter mittels einer Bodenanalyse. Selbstverständlich können wir Sie hierbei unterstützen.
  • Bewässerung und Düngung an die Bedürfnisse der Pflanze und die Eigenschaften des Substrats anpassen;
  • Kompensieren Sie in Zusammenarbeit mit dem Substratlieferanten einen Teil der Immobilisierung zu Beginn mit Düngemitteln.

Durch die oben genannten Maßnahmen können Sie ein optimales Gleichgewicht zwischen dem verfügbaren Stickstoff im Substrat und der von Ihnen verwendeten Düngestrategie erzielen.

Fragen Sie zu Beginn Ihren Lensli-Substratspezialisten, wie viel Stickstoff im Substrat benötigt wird, um mit einem guten Gleichgewicht zu beginnen. Hier ein Berechnungsmodell in Zusammenarbeit mit dem RHP für entwickelt.  Weitere Informationen zu Stickstoff finden Sie auch auf der RHP-Website: Fokus auf Nährstoffelemente: Stickstoff – RHP.

Sie haben Fragen oder möchten mehr zu diesem Thema erfahren? Bitte kontaktieren Sie Ihren Lensli-Kundenbetreuer oder unseren technischen Produktmanager für Substrate, Nick Vollmer, per E-Mail n.vollmer@lensli.com oder telefonisch unter +31 (6) 51269415.

Wir freuen uns, mit Ihnen zu sprechen.